Bild + Foto: B. Redmann |
"Nichts ist absolut. Alles verändert sich, alles bewegt sich, alles dreht sich, alles fliegt und verschwindet" - so das Eingangszitat der Blogparade #NewRules - so will ich arbeiten!
#NewRules – heißt für mich einmal anders - weiblicher?! - an ein Thema herangehen: Keine „fertige“ Lösung präsentieren, keine Nabelschau, kein „besser, schneller, richtiger, weiter“...
#NewRules bedeutet für
mich vor allem: reflektieren, hinterfragen, empfänglich sein. Für das, was da
ist, für das Neue und für das, was ich bereit bin zu tun, um an einem
bestmöglichen Umfeld mit zu wirken, in dem ich leben und arbeiten will.
Mein Beitrag zu #NewRules?
Meine Fragen!
Mein Wunsch? Ein Austausch
und eine gemeinsamen Gestaltung einer
fairen, auf Chancen fokussierende und gewinnbringenden Zusammenarbeit.
Inhalt:
? Auf welche Fragen soll es Antworten geben?
? Warum suchen wir nach neuen Regeln?
? Geld, Zeit, Leistung - mit Regeln Freiraum schaffen?
? Der Staat als nehmender Regelsetzer?
Viele von uns genauso
wie viele Unternehmen und auch die Politik beschäftigen sich derzeit damit, wie
unsere Arbeitswelt der Zukunft aussehen soll. So passt auch der „Aufruf“ in der
Blogparade punktgenau in diese Thematik hinein, unsere derzeitigen Regeln in
der Arbeitswelt zu hinterfragen und das „Spielfeld der Arbeitswelt neu
abzustecken“.
? Auf welche Fragen
sollen uns diese Regeln Antworten geben können?
Sind es die
Grundfragen einer arbeitsteiligen Wirtschaft? Auf der einen Seite Menschen die
Geld brauchen, und andererseits dafür Leistungen versprechen, die andere wiederum
benötigen?
Ist es die Frage, wie
wir damit umgehen, wenn der eine nicht bereit ist das Geld zu zahlen, was der
andere meint zu verdienen? Oder die Frage, wie wir damit umgehen, dass der
andere eine Leistung versprochen hat, die er gar nicht wirklich erbringen kann,
aber die er versprechen wollte, um das Geld zu bekommen, was ihm der andere
angeboten hat?
Unsere gesamte
Rechtsprechung und auch die Gesetzgebung dreht sich im Zweifelsfall immer um
diese Fragen: Was ist eine Leistung? Und was ist die faire Gegenleistung?
? Warum suchen wir nach neuen Regeln?
Weil wir hoffen, dass sie uns die „Arbeit“ abnehmen uns mit dem Geschäftspartner zu verständigen? Weil wir einen Dritten oder einen
Vermittler suchen, der uns die Verantwortung abnimmt, mit einem anderen eine
Abmachung zu treffen die für beide Seiten wirklich fair ist?
Wenn diese Frage mit
Ja zu beantworten wäre, würde dies nicht bedeuten, dass wir eigentlich gar keine
Lust darauf haben, unsere Lösungen selber herzustellen, sondern gerne einen „Regelsetzer“
haben, der es uns ermöglicht, uns einfach auf eine Regel zu berufen? Diese „Arbeit“,
eine faire Lösung auszuhandeln, im Zweifel immer wieder oder situationsbezogen
auszuhandeln, nicht wirklich selber machen zu müssen, zumal sie ja auch nicht
immer angenehm ist...?
Was ist Dein "Warum", dass Dich nach neuen Regeln suchen lässt?
? Geld, Zeit, Leistung - mit Regeln Freiraum schaffen?
In Deutschland besteht
die generelle Haltung, dass die Netto-Arbeitslöhne im Verhältnis zur erbrachten
Leistung nicht als fair empfunden werden, sie müssen schon deswegen ständig
nach oben verhandelt werden.
Andererseits hat sich
im Zeugniswesen eingebürgert, dass Arbeitszeugnisse nicht mehr wirklich die
Wahrheit schildern, weil unsere Gesellschaft wahre – schlechte - Arbeitszeugnisse nicht mehr tolerieren will,
wenn sie nicht eine überdurchschnittliche Leistung zum Ausdruck bringen.
Unter dem Strich, geht
es immer um den alten Verteilungskonflikt um Geld, Zeit und Leistung.
Wie sollen wir diesen
Konflikt mit generellen Regeln lösen können? Kann die gleiche Regel bei einem
Friseur angewandt werden, wie bei einem Fleischer? Sollte die Regel nicht so
gut sein, nicht so gerecht sein, dass auch der Fußballprofi der danach eine
Bezahlung erhält, diese als fair empfindet? Und alle anderen empfinden es auch
so?
Wenn Regeln nicht in
der Lage sein sollten, eine solche kluge Abwägung der legitimen beiderseitigen
Interessen zu bewerkstelligen, können sie dann nicht nur dazu dienen, einen
Freiraum zu definieren, in welchem wir Menschen - egal auf welcher Seite des
Vertragsverhältnisses - auf eine Art und Weise zu einer Übereinkunft kommen,
die von beiden Seiten als angemessen und richtig bewertet wird? Und das diese
Übereinkunft auch im Rahmen einer Rückschau Bestand hat.
Entsteht Freiheit
nicht erst in einem solchen rechtlichen Rahmen?
? Der Staat als nehmender Regelsetzer?
Im Arbeitsverhältnis
haben beide Vertragsseiten zudem mit der Besonderheit zu leben, dass der
Regelsetzer, also der Staat, beteiligter Dritter in dieser Vertragsbeziehung
ist: Über die Sozialversicherungssysteme profitiert er unmittelbar von dieser Beziehung. Er gibt also die Regeln
(die Gesetze) vor und verfolgt
gleichzeitig eigenständige finanzielle Interessen, in dem er gewisse Risiken
dem Arbeitnehmer oder dem Arbeitgeber oder beiden auferlegt, damit er sie als
Staat nicht selber tragen muss. (Entgeltfortzahlung, Mutterschutz,
etc.).
Tatsächlich sitzt der Staat
also gar nicht mit am Verhandlungstisch, partizipiert jedoch an den verhandelten
Leistungen. So regelt er einseitig die Höhe der Sozialversicherungsabgaben und
selbst bei Abfindungsvereinbarungen hat er die Regeln ja vor einigen Jahren
dahingehend verändert, dass die gesamte Abfindungshöhe steuerpflichtig wurde.
Die abschließende Frage ist daher, wie weit kann man einem Regelsetzer
für „New Rules“ Redlichkeit und Fairness unterstellen, der eigene Interessen zu
Lasten der Erwerbsinteressen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber verfolg?
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade #NewRules - so will ich arbeiten!, der von New Work Woman und CO:X initiiert wurde. Vielen Dank Euch dafür!
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade #NewRules - so will ich arbeiten!, der von New Work Woman und CO:X initiiert wurde. Vielen Dank Euch dafür!
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