Mittwoch, 31. Januar 2018

Agilität macht glücklich


Seien Sie doch mal ehrlich. Mal so ganz unter uns. Sie wollen doch glücklicher werden, oder?
Und dafür brauchen wir mehr Geld, oder?
Doch wie bekommt man mehr Geld? Die Antwort ist einfach: arbeiten Sie agiler!

Inhalt:
#Gehalt und Glück
#Agiles Arbeiten schafft Erfolg
#Agiles Management - moderne Werkzeuge
#Agile Leistung bedarf gemeinsamer Vergütung
#Fazit: Agile Glücksformel

Die Firmen, die agil arbeiten verdienen mehr Geld und können ihren Mitarbeitern deswegen auch höhere Boni zahlen. Das Firmen, die viel verdienen tolle Boni zahlen, ist ja den meisten bekannt. Denken wir nur einmal an Porsche - da bekam jeder Mitarbeiter im vergangen Jahr einen Bonus von 9111 Euro....

Gehalt und Glück
Studien gehen davon aus, dass bis zu einer bestimmten Einkommenshöhe durchaus unser Glücksempfinden davon beeinträchtigt wird, was wir verdienen. In Deutschland entspricht dieses Einkommen ca. 65.000 €. Darüber hinaus ist es „glückstechnisch“ nicht mehr relevant und ein höherer Verdienst wirkt sich nicht zwingend auf unser Wohlbefinden aus.
Gehalt und Glück – ein Widerspruch oder zwingende Abhängigkeit. Brauche ich also ein entsprechendes – hohes – Gehalt, um glücklich zu sein? Die persönlichen Meinungen hierzu gehen auseinander. Ein – für mich – gutes Gehalt verschafft mir die Möglichkeit, selbstbestimmter zu agieren. So kann ich mir z.B. davon andere (Dienst-)Leistungen erkaufen, die mein Leben erleichtern, verschönern oder mir Zeit für Dinge geben, die mir Spaß machen. 

Agiles Arbeiten schafft Erfolg
Durch die Veränderungen in der Arbeitswelt verändern sich auch die Ansprüche, die an Arbeitsleistung und Erfolg gestellt werden. Verlangt werden:

  • Digitalisierte und möglichst gebündelte Arbeitsprozesse
  • Hohe Mark- und Kundenorientierung
  • Informationsmanagement
  • Veränderungskompetenz

Arbeitsprozesse sollen möglichst intelligent gesteuert werden. Auf Veränderungen des Marktes soll umgehend eingegangen werden. Informationen sollen sich zusammengefügt, begriffen und richtig angewandt werden. Komplexität soll beherrscht werden und Produkte sollen so kundenspezifisch wie möglich entstehen. Die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens – und seiner Mitarbeiter – an veränderte Rahmenbedingungen wird zum Wettbewerbsfaktor.
Unternehmen, die agil arbeiten, können hier gut gewappnet in die Zukunft blicken.



Agiles Management - moderne Werkzeuge
Viele herkömmliche Performance-Instrumente sind meist auf feste Regeln fixiert und sehr starr in ihrer Anwendung. Sie sind eher auf langfristige Planung und Zyklen ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht meist der einzelne Mitarbeiter und nicht die Gruppe. Er ist Empfänger für Ziele und Gegenstand von Beurteilungen.
In modernen – agilen – Systemen ist nicht das Zielergebnis des Einzelnen entscheidend für die Auszahlung, sondern das Erreichen der gemeinsamen Team- bzw. Unternehmensziele. Kollaborative Zusammenarbeit soll sich dabei in Entlohnungsgrundsätzen widerspiegeln. So z.B. auch die Erfahrung bei Bosch, Infineon und der Deutschen Bahn. Dabei steht nicht nur der – gemeinsame – Bonus im Vordergrund, sondern die Zusammenarbeit und das ehrliche Gespräch über das Erreichte und die weiteren Verbesserungspotenziale.
 Agile Unternehmen verwenden ein Performance Management, das als (Lern-)ziel hat, den Umgang mit Veränderung zu leben mit hoher Komplexität umzugehen und ein unternehmerisches Denken bei allen zu stärken. Das Miteinander, das „Wie etwas getan“ wird, ist eine wichtige Kraft. 

Agile Leistung bedarf gemeinsamer Vergütung
Agilität gelingt nur in der Vernetzung mit anderen und daher betrifft das gemeinsame Commitment zur Zusammenarbeit ebenso die Zielbestimmung. Der gemeinschaftliche Ansatz – beginnen bei der Zielbestimmung bis hin zur Zielerreichung – wirkt sich konsequenterweise auf eine Erfolgsvergütung aus, soweit es eine Verknüpfung mit der Zielerreichung gibt. Sofern sich ein Unternehmen im Rahmen seines agilen Performance-Management-Systems entscheidet, Boni zu zahlen, erscheint es folgerichtig, diese nicht mehr als individuellen Gehaltsbestandteil des Einzelnen auszugestalten, sondern die gemeinsamen Team- und auch die Unternehmensleistung mit einem gemeinsamen Gruppenbonus zu entlohnen. Nicht das Zielergebnis des Einzelnen ist dann entscheidend für die Auszahlung, sondern das Erreichen der gemeinsamen Team- bzw. Unternehmensziele.
 In einer vernetzten Arbeitsorganisation, in der zukünftige Entwicklungen sowohl von Unternehmens- als auch von Marktseite immer weniger planbar sind, sind individuelle Boni ggf. nicht mehr zielführend.

Fazit: Agile Glücksformel
In einer vernetzten Arbeitsorganisation, in der zukünftige Entwicklungen sowohl von Unternehmens- als auch von Marktseite immer weniger planbar sind, sind individuelle Boni ggf. nicht mehr zielführend.

Die Formel lautet also:
Agiles Arbeiten = Mehr Geld = Mehr Glück! Und zwar für alle gemeinsam. 

Quellen:
3) Redmann, Britta, Agiles Arbeiten im Unternehmen, Haufe 2017

Montag, 15. Januar 2018

Und was bitte ist Karriere? - Eine persönliche Studie Teil 2:

Foto: T. Borchert
Vor einigen Wochen habe ich begonnen, mich wieder verstärkt mit diesem Thema zu beschäftigen. Dabei war es mir wichtig, weg von „pauschalen“ Studien oder Strömungen eher konkret auf die Menschen zu schauen, die mir im Alltag begegnen und die mich besonders interessieren. Uns Menschen macht ja gerade aus, dass wir nicht nur Stereotypen sind – sondern in jedem von uns ein ganz individueller Kern steckt, der uns auf gleiche Situationen unterschiedlich empfinden lässt. Geschmäcker sind daher auch verschieden – und das gilt besonders für Karrierevorstellungen. 

Es geht also nicht um wissenschaftliche Vollkommenheit sondern um persönliche Impulse, Anregungen und Sichtweisen. Eine Einladung an alle, die Lust haben, ihre Perspektiven und ihr Verständnis zu erweitern und sich neugierig auf die Motivation eines anderen einlassen mögen.

Also

Was bedeutet Karriere für mich persönlich?

das war die Frage, die ich Tobias Borchert (31)– IBM Product Specialist / Marketing Manager bei VEDA GmbH gestellt habe. Und das ist seine ganz persönliche Beschreibung hiervon:

Foto: T. Borchert


Ich sitze gerade am Flughafen, um in den für mich wohl verdienten Jahresurlaub zu fliegen. Hier am Gate 42 des Düsseldorfer Flughafens sitzen mit mir viele junge Pärchen, Eltern mit Kindern, Backpacker und Karriere-Typen. Diese Karriere-Typen wie man sie aus Filmen wie „Up in The Air“ mit George Clooney oder „Lost in Translation“ mit Bill Murray kennt.

 Mit Musik auf den Ohren schaue ich genauer hin. Statt eines Rucksacks hat er einen von diesen kleinen Business Rollkoffern und statt der Turnschuhe trägt er Lackschuhe zu seinem Anzug. Ich frage mich, was er wohl beruflich macht, was er verdient, woher er kommt und wohin er fliegt - fliegt er Business-Class?, hat er Familie und wann hat er sie das letzte Mal gesehen? Und dann stelle ich mir die Frage „Wäre das auch etwas für mich?“ und fange an abzuwägen. Mit Sicherheit verdient man gutes Geld, sieht viel von der Welt und lernt eine Menge interessanter Menschen kennen. Aber auch wenn ich nicht verheiratet bin, bin ich von meiner Heimat getrennt, sehe meine Freundin, Familie, Freunde und Patenkinder seltener und richte so mein Privatleben nach meinem Berufsleben. Das ist genau das was ich nicht möchte. Ein schöner Begriff der genau das beschreibt ist die Work-Life-Balance. 

Der Ausgleich zwischen Karriere und Privatleben muss stimmen. Und die Gewichtung der Waage muss jeder für sich definieren. In meiner Waagschale der Karriere liegen drei Gewichte:

1. Geld:

Wie in der Physik definiert, ist Arbeit nichts anderes als Leistung/Zeit.

Im Laufe meines Lebens - und ich bin erst/schon 31 - haben sich gewissen Ansprüche entwickelt. Ich möchte in meinen eigenen vier Wänden wohnen, ein Auto fahren, die Spülmaschine einschalten, bei Netflix und Amazon Filme schauen, Musik bei Spotify hören, mich in meinen Hobbies entfalten und natürlich in den Urlaub fliegen. Dazu brauche ich Geld und dafür gehe ich arbeiten. Ich verkaufe meine Zeit und meine Leistung an das Unternehmen.

Habe ich so viel Geld, dass die Ebenen meiner Bedürfnispyramide erfüllt sind, ich etwas spare und meiner Freundin ab und an etwas Schönes schenken kann, habe ich keinen Grund mich zu beschweren. Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass sich meine Bedürfnisse und Anforderungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ändern werden. Wird beispielsweise aus meiner Freundin meine Frau und dazu kommen noch Kinder, benötige ich zur Erfüllung vielleicht keine Fernreise, sondern ein Klettergerüst und einen Sandkasten. 

Meine Karriere muss also passend zu meinem Privatleben funktionieren. Was nützt mir eine Frau mit Kindern und ein Klettergerüst, wenn ich sie nur einmal im Monat sehe? 

Andere streben vielleicht nach Macht, Reichtum oder beidem. Stand heute würde ich das nicht von mir behaupten. Alleine dadurch, dass ich essen kann worauf ich Lust habe, geht es mir besser als 85% der Menschen auf der Erde. Und das ist leider viel zu wenigen bewusst.

2. Persönliche Weiterentwicklung

Schlägt man Karriere im Duden nach, liest man: „erfolgreicher Aufstieg im Beruf“ und die Synonyme „Entwicklung“, „Laufbahn“ und „Werdegang“. Man spricht auch nicht umsonst von der Karriereleiter. Ich versuche also nicht stehen zu bleiben, sondern immer eine weitere Sprosse zu erreichen. Im Laufe meiner Karriere haben mich Entscheidungen und auch Fehlentscheidungen in die Position gebracht in der ich mich jetzt befinde.

Ich arbeite bei VEDA, einem Softwareunternehmen, als IT-Consultant. Die genaue Bezeichnung: „IBM Product Specialist“. Vereinfacht ausgedrückt berate ich Kunden in der Wahl Ihrer IBM Server Systeme und bin zertifiziert diese zu verkaufen, zu installieren und über Ihre Laufzeit zu betreuen.

Die Wahl meines Jobs kam natürlich nicht durch einen Würfelwurf, sondern entstand aus dem Verlangen, mich und meine Fähigkeiten am Computer weiterzuentwickeln.
Nach Schülerpraktika und Schülerjobs absolvierte ich meine erste schulische Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten, begann danach ein Studium in Informatik, wollte eigentlich in einen technisch-kreativen Studiengang wechseln, landete aber bei VEDA.

Hier machte ich die Ausbildung zum Systemintegrator und hatte nun schriftlich meine Qualifikation für den Job, den ich ausübte. Ein Jahr später legte ich die Prüfung zum Anwendungsentwickler ab und hatte somit meine dritte Ausbildung in der Tasche. So gingen die ersten dreieinhalb Jahre recht schnell um. Inzwischen bin ich in der Firma selbst verantwortlicher Ausbilder der Systemintegratoren.

Meine Kreativität hatte ich bis dato nur in der Musik ausgelebt, in der ich auch heute noch meinen Ausgleich zum Arbeitsleben finde. Außerdem habe ich vor wenigen Jahren meine Begeisterung für Fotografie und Bildbearbeitung entdeckt. Solche Hobbies als Ausgleich sind in meinen Augen wichtig, um auch im privaten Umfeld eine Weiterentwicklung zu erleben.

Auch mein Unternehmen erkannte meine kreative Ader und bot mir zunächst die Möglichkeit, mich in Marketingthemen rund um das Thema Hardware auseinanderzusetzen. Nach sieben Jahren VEDA und größeren Marketing-Projekten in Zusammenarbeit mit der Brand-Management-Abteilung nutzte ich die Gelegenheit und bat um eine berufliche Weiterentwicklung, die diese Seite verstärkt untersützt. Seitdem bin ich an zwei Tagen der Woche als Marketing Manager ein Teil des Brand-Management Teams und an den anderen drei Tagen, wie bisher, IBM Product Specialist.

Foto: T. Borchert


All diese Entscheidungen, Weiterbildungen, Hobbies und Misserfolge sehe ich als Sprossen auf meiner Karriereleiter, die mich persönlich nach oben führen. Bei VEDA gibt es keine großen Hierarchien. Aufstiegschancen im Unternehmen selbst sehe ich daher auch langfristig nicht. Trotzdem möchte ich mich durch meine Leistungen hervorheben, meine Fähigkeiten erweitern und mich hier im Unternehmen einbringen. 

3. Spaß an dem, was ich mache

Als Mitarbeiter in einem Unternehmen für HR Software muss man die Philosophie „New Work“ leben und sich mit Themen und Trends der Personalwelt befassen und damit experimentieren. In meinen Augen ist das einer der großen Vorteile genau hier in dieser Firma tätig zu sein. Man sieht, was andere Unternehmen fordern und welchen Weg das Personalmanagement einschlägt. Als Mitarbeiter bei VEDA, einem sog. „VEDAner“, steht man genau dazwischen.

Es ist manchmal wie bei einem Kind das laufen lernt: Man muss ab und zu fallen, um daraus zu lernen und seinen Ablauf zu optimieren. Natürlich bin ich nicht immer d’accord mit den Richtungen, aber muss man das immer sein?

Mir ist wichtig, dass ich morgens gut gelaunt zur Arbeit fahre, dort meine Aufgaben gerne ausübe und mich, soweit möglich, entfalten kann. Natürlich ist die Welt kein Ponyhof und nicht jeder Tag und nicht jeder Kollege ist toll. Aber ich kann mich mit der Philosophie von VEDA identifizieren und bin auch ein wenig stolz darauf, ein Teil davon zu sein und meinen Beitrag dazu leisten zu können.

Was ist also Karriere für mich? Für mich ist sie die Work-Life-Balance, ein persönliches Empfinden und eine persönliche Leiter, auf der man sich die Sprossen selbst aussucht, um nach oben zu kommen. Ich versuche gut zu sein in dem was ich mache, dabei Spaß zu haben, aber mein Privatleben nicht zu vergessen.

Für Andere ist das alles vielleicht nicht genug. Strebe ich nach Macht, strebe ich nach Geld oder strebe ich nach Zufriedenheit? Das eine schließt das andere natürlich nicht aus. Aber ich bin glücklich in dem was ich mache und hoffe, dass es so weitergeht und ich in erster Linie zufrieden bin. Ich freue mich auf weitere Sprossen, Herausforderungen und Wege die ich mir aussuche oder die mich überraschen.

Mein Blog ist umgezogen...

Mein Blog ist umgezogen - er findet sich jetzt hier direkt auf meiner Webseite:  https://www.britta-redmann.de/blog/